Donnerstag, 29. Oktober 2015

#170 DANKE

Hey, der 170. Post und es wird alles noch gelesen, was ich so schreibe. Obwohl es immer seltener wird, sich die Zeit zum Schreiben nehmen zu können. Herzlichen Dank an alle fleißigen, treuen LeserInnen. Ich bin beeindruckt. 

Und dafür solltet Ihr eigentlich ja auch mal ein dickes Lob bekommen, dass Ihr einen Blog verfolgt, der so gar kein "Blickfang" ist. Fehlen doch die Bilder und ja, dann ist er auch noch so textlastig. Lifestyle bekommt man hier auch nicht ... ächt komisch, dass Ihr hier trotzdem noch alles lest. 

Hier kommt Euer persönliches: "LOB". 


Und da ihr den Blog nehmt, wie er ist, habe ich mir überlegt, dass es toll wäre, mehr von Euch zu erfahren ... hmhmhmhm, was machen wir da?

Ja - wie wäre es mal wieder mit einer Partizipation?

Sucht bitte Euren liebsten Post von den 170 verschiedenen aus (naja, der ein oder andere ist sicher nicht so bewertungswert.) Und schreibt mir in der Kommentarfunktion oder über FB, warum Ihr diesen gut findet und was Ihr damit persönlich verbindet.


Dienstag, 27. Oktober 2015

Ode an unseren gütigen Griechen!

Ich habe hier schon einmal von meinen "bekannten Fremden" geschrieben. Dieser Post knüpft daran an. Warum? Dazu muss ich etwas ausholen.

Inzwischen sind wir ja mehr als nur in Wimmlingen angekommen. Hier gibt es keine Baumaschinen und Baukräne mehr. Selbst der Straßenbelag ist tipetoppe und alle Dixi-Klos, inklusive dem brennenden, sind inzwischen abgezogen worden. Wir leben in einem fertigen Ortsteil mit voller Infrastruktur. Wenn Wimmlingen im Zeitraffer betrachtet wird, fahren morgens zwischen 7.00-8.00 Uhr aus Tiefgaragen, Carports und den öffentlichen Stellplätzen viele Fahrzeuge - meist mit nur einer Person besetzt hinaus. Radfahrer - zum Großteil im Alter von 10-20 Jahren, kreuzen und queren hier die Straßen. Um 7.45 Uhr drängen sich mit Schulranzen bepackte Knilchinnen und Knilche Richtung Osten. Dann ist Pause. 
Um spätestens 9.00 Uhr beginnt das Gehetze mit den Kleinsten Richtung Kita 1 und Kita 2. Währendessen vollführen die Meisen voller Freude ihr Frühstückgezwitscher in den Zweigen von Büschen und Bäumen. Ab und an sind Gassi-Geher am Wegesrand gebückt oder stehend zu sehen. 
Ja und dann ... dann wird es spannend. Denn dann fahren die weißen, braunen und gelben Lieferwägen vor. Halten rückwärts, vorwärts rücksichtlos schräg über oder gleich auf dem Trottoir. Die BriefträgerInnen schieben sich quer durch die Straßen. 
Und zu dieser Gilde, der Päckchen-Brief-Zusteller gehört er - der gütige Grieche.

Anfangs war es einfach immer ein nettes: Hallo - Danke - Auf Wiedersehen! Inzwischen weiß ich, wann er in die Heimat fährt, die auch wir gerne bereisen. Wie es seiner Frau, seiner Schwester und ihm selbst so geht. Die Piratenkinder freuen sich, wenn er vor der Tür steht. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich eine weitere griechische Vokabel von ihm erlerne. Er ist ein unaufdringlicher netter fremder Bekannter. Er bietet Hilfe an, wenn es etwas zu schleppen gibt - er fragt nach dem Mann - mit dem er gerne über die Politiker der Wiege Europas diskutiert. Er erkundigt sich nach den Kindern, teilt einem die Sorgen über die desolate Situation seines Heimatland mit, berät bei der Urlaubsvorbereitung. Als sein Vater starb, druften wir ihn trösten. Er gehört hierher, obwohl er doch hier nur zufällig arbeitet. 

Doch weiß auch er sehr viel über uns - schließlich bringt er hier alle Bestellungs-, Geburstagspost und Überraschungspäckchen ins Haus - an alle 5 Piraten!!!

Die letzten Tage hatte er Urlaub: "Μέχρι την Τρίτη, είμαι άρρωστος και φεύγω για τέσσερις ημέρες - το Σάββατο και την Κυριακή." Wir wussten drum, machen uns Sorgen und zugleich war Wimmlingen anonymer. Ja, der Aushilfskollege ist nett, fährt noch sanfter an und ab - aber er ist nicht einmal ein bekannter Fremder.

Ein herzliches Dank Ihnen an dieser Stelle!

Silke