Donnerstag, 17. März 2016

Mein Tier des Jahres ...

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... steht jetzt schon fest. 


Wir hatten einen milden Winter in Wimmlingen und die Piratenfamilie beherbergte nicht nur kurzzeitig Kaninchen im Carport, sondern auch diese kleinen, grauen Tierchen mit kugelschwarzen Leuchtäuglein. Bei den Nachbarn leben sie in den Buchsbaumblumentöpfen und knabbern an den Wurzelwerken.

Tja, und jetzt gibt es sie im Büro auch noch. Sitzt da ganz verängstigt das Mäuslein in der Ecke und wundert sich über so viele kreischende Langbeiner, ja und auch Langbeinerinnen.

Das ist ein Zeichen: Zumal die nasse Artverwandtschaft unserer kleinen Mausefamilie, die Wasserspitzmaus, Tier des Jahres 2016 ist. 

Jetzt kommt natürlich noch der schlechte Witz: "Wenn man dann wenigsten mehr Mäuse im Geldtascherl hätte ...". Aber Omilein, hab Dich Gott seelig, wir sind lieber steinreich als stinkreich. Deshalb habe ich jetzt auch Geld in eine Lebendfalle investiert, damit das 1. Piratenkind wirklich seinem Traum nachkommen kann, die Tiere gerettet werden und auf dem Feld an der Landschaftskante ausgesetzt werden können. Ich musste mich doch wirklich über die Rechte der kleinen Nager in einem halbstündigen Vortrag aufklären lassen.

Oh Piratenkind, du Mäuseanwalt, wie schön, da folgst du einer Tradition. Ich bin auch als Kind regelmäßig zum Feld. Allerdings hatte Deine Oma nur eine Lebendfalle und 50 weitere Todesfallen. ... Es waren einfach zu viele für einen Garten und ein Haus.




Mittwoch, 9. März 2016

Taschenwort vergessen?

Quelle: pixabay.com
Vor Jahren, genau genommen vor sechs, habe ich noch an anderer Stelle von der Geheimwaffe Taschenwort berichtet. Und bisher klappte es eigentlich immer ganz gut ein Taschenwort in der Hand-, in der Hosen- oder Jackentasche dabei zu haben. Sogar die Organisation des Kalenders, bespickt mit Taschenworten für den Ernstfall habe ich in den Griff bekommen und meist dabei. 


Kursteilnehmern rate ich oft, sich die schönsten Wörter und Sätze zu notieren, wirklich echt auf Karteikarten und sie zu nutzen... tja, und selbst ... ich hatte doch tatsächlich die Falschen eingepackt.

Die Situation war wirklich obskur. Ein Elterngespräch für den Piratensohn stand an, ausgerechnet in dem extrem geliebtesten Sprachfach ... Dem jungen Mann fehlen auch regelmäßig die Worte ... Sohnemann hat nämlich leider das mit den Taschenworten noch nicht verinnerlicht. Weder auf Deutsch, noch in sonst einer Sprache. Er trägt ja auch vornehmlich einen Rucksack. 

Als Regimentsleiterin von drei Piraten weiß man so langsam, wie der Einstiegs-Small-Talk geht, wie man fachmännisch den benannten Kalender zückt und sich mit "hmhm" nonverbal bestätigend das Wichtigste mit aufmerksamen Blick notiert. Meist wird man dann nach der eigenen Einschätzung gefragt. Das bekomme ich erwartungsgemäß diplomatisch - dank des Kalenderwerkes -relativ gut hin und dann einigt man sich auf gemeinsame Ziele. 

Kommunikation ist immer ein Drahtseilakt, dessen bin ich mir mehr als bewußt. Es gibt Jobs da braucht man viel von und es gibt welche, da braucht man wenig. Also im Bereich PR braucht man reichlich davon, und das nötige Fingerspitzengefühl schadet sowieso nicht. Und als Lehrer? Ich dachte eigentlich in diesem Berufsbild ebenso. Aber das, was ich da erlebt habe, übertrifft meine Selbsterfahrungen mit mir und meinen Kindern doch enorm.

Da saß ich mit gezücktem Kalender. Schon der Small-Talk zum "Warming-up" war gekrampft und fühlte sich eher kalt an. Die Taschenwörter flutschten nicht, das Zauberwort war nicht dabei. Schweigen, Stille, betretene Blicke mit Floskeln, "Ja, hmh, ich weiß nicht" ... "hmh, da keine Ahnung" ... "Sagen Sie mir, was wir machen sollen?". Ähm, ohhhhhk - das waren nicht meine Sätze und Fragen. - Wir versuchen es standartisiert - ich strukturiere meine Einschätzung. Dann eben mal andersrum: Das  Schriftbild, Anteilnahme am Unterricht (oder soll ich lieber Durchzug sagen) und Vorbreitung. Das waren Stichpunkte die nur mit bestätigendem Nicken-"hmhs" erzielten und erneutes Schulterzucken bewirkten.
Da war ich doch baff erstaunt. Vor mir saß ein junger Herr, der Häkchen auf einer Namenslist nachmalte, von all denen, die vor mir bereits das Vergnügen hatten. Blickkontakt war durch dieses intensive Häkchenkonzentrationsmandala auch nicht wirklich möglich. Er hatte keinen Rat für mich dabei, ich fragte offen - nenne selbst die Beispiele und ... nichts. Muss ich nun die Taschenworte für andere auch noch einpacken? Reicht es nicht schon, dass ich meine notdürftig zusammenklapüster? Hey, wozu die Farce? Ich habe es ihm nicht entgegengeschleudert, obwohl diese Fragen in der Taschennaht brannten - ich behielt wieder einmal Countenance, obwohl ich schreien wollte. Diese peinlichen terminierten zehn Minuten, mühevoll zu Hauf für drei Jahrgangsstufen (fünfzügig!) von einem Sekretariat organisiert, die weder Eltern noch Lehrer Spaß machen, waren glücklicherweise nach sechs Minuten vorüber.

Dem Himmel sei Dank, dass danach ein Highlight an Kommunikation mit der Deutschlehrerin auf dem Programm stand. Puh, sonst würde ich wirklich zweifeln.
Bevor ich das nächste Mal die oben benannte Sprachfachschaft wieder besuche, frage ich bei Euch nach passenden Taschenwörtern? Vielleicht habt Ihr ja die richtigen für mich? Eine Auswahl würde ich bereits jetzt schon dankend annehmen.

Liebe Grüße und bis bald
Silke



PS: Übrigens gibt es auch Lieder zu fehlenden Taschenworten ... allerdings in anderem Kontext - wie zum Beispiel: