Stimmt’s, bei dem Wort habt Ihr bereits Bilder im Kopf. Das
Wort macht etwas mit einem. Die eine mag
an Fingerpflaster denken – der andere an frisches Brot.
Für mich bedeutet es gerade pop-up-technisch: Urlaub. Klar,
denkt Ihr: ‚Die ist auch eine, die ihr Brot immer geschnitten kauft und jetzt
in den Ferien muss sie mal selbst ran!‘
Ja, ich gebe es zu,
aber das hat nix mit Brotschneiden an sich zu tun. Seit einer Woche touren wir
quasi durch den Norden Griechenlands, die Piraten und Piratenfreunde. – Herrliche weiße Kieselsteinbuchten –
wahlweise Sandstrände, mit und ohne Massentourismus, super unglaubliche Sonnenuntergänge
und unendlich weite Olivenhaine an Bergen – bis hin zum Meer – Ja, ach und
überall Meer. Alles prima – alles wunderbar … aber eben nur seufz- herrlich.
Seit gestern sind wir angekommen. Jetzt ist es perfekt schön
und das unglaubliche ist, wir werden empfangen, begrüßt und freudig in den Arm
geschlossen. Der Papa des Wirtes grüßt von Weitem. Der Vermieter freut sich. Der
Gemüsehändler und seine Frau lächeln schon, wenn man mit glücklichen Augen in
ihr Vitaminparadies tritt. Die Dame aus dem Tante-Emma-Laden hat ein paar
Falten mehr beim zarten Lächeln. Und es fühlt sich gut an. So, als wären wir
nur wenige Wochen weggewesen. Aber es waren mehr als fünfzig.
Einiges hat sich geändert – es gibt wieder eine Klobrille
zum Beispiel, der Freund des Vermieters macht jetzt den Hausmeister … wahrscheinlich
war ihm das griechische laisse faire zu doof. Alles ist tippitoppi renoviert.
Und doch ist vieles beim Alten. Heute am Morgen hielt ich zum Beispiel, dieses
unbeschreiblich schöne alte Brotmesser wieder in Händen. Es hat seine Kerben im
Holzgriff, die geriffelte Klinge ist wahrscheinlich einfache Billigware und hat
diverse Kratzer von der Harten Kruste der hier üblichen Brotlaibe. Und doch
liegt es gut in der Hand, wenn man das innen fluffige Weiß schneidet.
Frühstück im Freien mit Blick auf die Wellen und alte Bäume,
die sich im Wind wiegen. Das Täubchen muss, bevor es heiß wird, noch g’schwind sein
Guruhuhu zelebrieren und die Schwalben tanzen durch die Luft. Wir sind da – und
dürfen jetzt genießen. Wir halben
Fremden, die wir hier willkommene Gäste in einer vertrauten-unbekannten Welt
sind. Piraten, die Station machen, um von der Hast und Schnelllebigkeit ihrer
Alltagsatemzüge Pause machen dürfen. Erneut
angekommen. Und ich freue mich schon
darauf, das Brotmesser immer wieder zu besuchen … und natürlich die anderen
auch.
Euch noch weitere heiße Sommertage - bis bald - Silke