Donnerstag, 2. Dezember 2010

Lieb gewonnene Gewohnheit

Ja, wir sind innerlich angekommen. Wir geniesen unser - wenn auch durch die Baustelle noch beeinträchtigtes - Umfeld, die neuen Nachbarn und den Schnee. Bisher war Schnee zwar auch toll, aber wir mussten weit laufen, um rodeln zu können, wir mussten darauf achten, dass das schöne Weiß vor der Tür gleich weggefegt wurde und mussten sogar zugucken, wie ganz hartnäckige Schneegegner ihn mit Salz aus jeder Ritze ihrer Einfahrt und ihres Zugangs verbannten. Hier beherrscht hingegen ein unendlich weißer Teppich die großen freien Baufelder, er überdeckt Büsche und Reine und zaubert sogar den Rohbauten etwas Wintercharme aufs Dach. Juhu! Heute gehen wir Schneebalgen!!!
Und da uns dieses schöne Winterwetter auch zur inneren Wärme aufgerufen hatte, mussten wir gestern gleich warme Hühnersuppe kochen. Nur, in all dieser schönen Schneeweite, in dieser prima neuen Nachbarschaft fehlt uns etwas ganz entscheidendes: Susi. Unsere ehemalige Nachbarskatze. Es war liebe Gewohnheit geworden, Susi regelmäßig mit all dem vom Huhn in der Suppe zu versorgen, was Mensch und Menschlein nicht gerne verzehrt, für Kätzchen allerdings ein Festmahl bedeutet. Hm, und da ist wieder das Gefühl - wir müssen Gewohnheiten verabschieden und neue Gewohnheiten aufnehmen: Wir können nicht alles haben!

Alle Veränderungen, sogar die meist ersehnten, haben ihre Melancholie. Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst. Wir müssen einem Leben Lebewohl sagen, bevor wir in ein anderes eintreten können.” (Anatole France)
  
Dieses Zitat verfolgt mich jetzt schon über Jahre und es gilt immer und immer wieder!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Advent - mit vielen lieb gewonnenen Gewohnheiten, die gerade diese Zeit mit sich bringt. Genießen Sie das "Alte" und freuen Sie sich auf das "Neue"!


Liebe Grüße
Silke

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