Dienstag, 4. Januar 2011

Nötige Bodenhaftung 2011

Willkommen im neuen Jahr – dem Jahr in dem alles besser werden kann, so wie ich die Neujahrsansprache von Frau Merkel zumindest interpretiere. Besser? Also sie – die Kanzlerin und ihre Regierung, wie sie so schön sagt „Wir“ – also sie prognostiziert, dass wir aus dem harten Tal der Krise gut herausgefunden haben und nun alle an einem Strang ziehen, damit es besser wird – das Handwerk, der Umweltschutz – eben einfach alle. Hm, ein bisschen verallgemeinernd für meinen Geschmack. Wenn das mal nicht gleich wieder auf Glatteis führt.
Meine Mama sagt immer: „Wenn dem Esel zu wohl ist, dann geht er auf's Eis tanzen.“ So kommt es mir auch vor.
„Hallo Leute, Krise war gestern und Leben ist heute“, so wird es einem in der Werbung vermittelt, so spricht die Kanzlerin (wenn auch mit gewählteren Worten), so wird es einem im Kreditinstitut suggeriert. Schließlich soll die Wirtschaft ja auch wieder angekurbelt werden!
Haben wir wirklich nichts gelernt? Stürzen wir uns jetzt wieder in den gleichen Mist wie vorher - „weil's grod so schee woar?“.


„NÖÖÖÖÖ, HALT, STOPP“, schreit es da in mir.


Als Tochter eines Elektrikers, der im zweiten Berufsleben für Recht und Ordnung im Staat und an dessen Grenzen mit zu sorgen hatte, habe ich immer darauf geachtet, dass ich die nötige Erdung habe – quasi von Kindesbeinen an gelernt – es muss immer noch eine Bodenhaftung vorhanden sein. Risiko und Überflug, bitte nur im Spiel und Sport, aber doch bitte nicht im wahren Leben!

Und deshalb kann ich gar nicht aus meiner Haut und muss für mich feststellen – da mache ich so weit wie möglich nicht mit! Auch als dreifache Piratenmutter nicht. Wir können nicht alles haben, kaufen oder unternehmen – und trotzdem geht es uns gut. Über die Festtage haben wir intensiv Zeit für einander gehabt: Zeit zum LEGO-Bauen, Zeit zum Lesen, Zeit zum Kuscheln und natürlich ordentlich Zeit zum Essen.

Ich gestehe ein, so ganz konsequent kann ich nicht sein. Auch wenn wir selbst aus Überzeugung nicht Böllern und Raketen an Silvester verschießen: So genießen wir doch den Anblick.
Und gerade da merkt man den deutlichen Wandel, es musste viel und noch mehr sein und immer schneller. Die neuen Raketenbatterien, die der Handel anbietet, sind ebenso ein Zeugnis des schnellen „Viels“! Vielleicht feiern wir hier bald noch ChineseNewYear und ballern mehrere Nächte durch - „weil's grod so schee iss.“

Der Klimawandel vollzieht sich bei manchen wohl auch im Kopf … Bei Risiken und Nebenwirkung fragen Sie Ihre Komerzspezialisten und Vielfaltsvermarkter.

In diesem Sinne – ein schönes neues Jahr 2011. Sind wir gespannt, was uns das Jahr bringen wird und ob wir uns wieder gut durchwursteln können. Denn eins ist klar – es ist schwer seine Bodenhaftung zu behalten, nicht unter die Räder zu kommen, wenn es einem gut geht.

Alles Liebe
Silke


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