Montag, 15. November 2010

Transpirationsprobleme ...

… Nein, nicht wie in der Werbung, nach dem Joggen, nicht nach dem Fußballspiel und auch nicht, nach: weil man den Bus nicht verpassen will. Verdunstung von Wasser über die Spaltöffnungen der Haut, können verschiedene Gründe haben.

Sie haben sicher mitbekommen, dass wir umgezogen sind. Vom hundertjährigen Gemäuer, Marke Aktivhausstandart mit dem Charme des besonderen Wärmflaschenabos und In-Zehn-Minuten-Auf-Dem-Marktplatz-Faktor sind wir an den Stadtrand gezogen – nach Wimmlingen à la Ali Migutschk: „Rund herum nur Baustelle“ - nix wie Baustelle. Da braucht man kein Fernsehen … Der Weg mit dem Fahrrad in die Stadt – bzw. über die Anhöhe zurück ist für mich untrainierte Amateurradlerin eine echte Herausforderung.

Das „neue Haus“, wie die drei Piratenkinder es nennen, ist dicht, wie eine Maxi-Explorer-Super-Dry-Windel – eben fast passiv. Es ist genaustens zu überlegen, ob es Not tut, an gemütlichen Herbsttagen mit Frühlingswetter wie gestern vom Keller bis in den zweiten Stock zu hechten, um eine Murmellawine im Treppenhaus zu vermeiden … puh – da hilft kein 24h Stunden-Geruchsstopp. Nein, da schwitzt man!

Aber nicht nur gestern – von Beginn an, brachte uns unser Eigenheim ins Schwitzen. Vom Finanziellen mal ganz abgesehen – aber die Terminplanung, brachte uns in den letzten Monaten nur noch zum Transpirieren – ehrlich, manchmal auch schon fast zum Hyperventilieren. Tag X zum Umzug war festgelegt (das war auch der Ultimo-Termin) – aber nichts schien fertig zu sein. Bis tief in die Nacht wurde gepackt, geputzt, ge-e-mailt, telefoniert und und und, damit endlich alles fertig wird. Schließlich wollten wir mit Sack und Pack, in ein sauberes Haus ziehen, das Bodenbelag und Sanitärgegenstände dort hat, wo man sie so gewöhnlich braucht. Ein schwieriges Unterfangen! Und wenn jetzt fleißige Helfer unseres Umzuges diesen Text lesen, werden sie mir zustimmen, das Sack und Pack eine sehr milde Umschreibung dessen ist, was hier auf vier Etagen ausgebreitet wurde. Auf diesem Wege noch einmal herzlichen Dank, für Eure Mühe und körperliche Ertüchtigung – auch Ihr durftet mitschwitzen!

Aber das Schwitzen nimmt kein Ende. Letzte Woche hat uns der Sturm den Angstschweiß auf die Stirn gemalt, als ein Betonklotz vom Haus purzelte und via Gerüst in der Mauer zum Nachbarn stecken blieb. Dabei wollte der Stein nicht alleine die Rutschpartie beenden und hat gleich Teile des Gerüstes mitgenommen. Jetzt wissen wir, dass Sicherheitsglas vor kleinen Piratenfußbällen oder anderen Gegenständen von innen Stand hält, sondern, dass es auch ein hervorragender Schutz vor herumfliegenden Baugerüstbrettern von außen ist.

Also, wenn sie mal auf Ihre Sauna verzichten wollen, oder so gar keinen Bock auf Joggen haben … ich empfehle Ihnen den Eigenheimbau … Variante „schlüsselfertig“ für den Einsteiger und „individuell geplant“ für alle hartgesottenen im Ausdauersport. Sie werden es sicher nicht bereuen. Wir bereuen nichts … nein, wir genießen jetzt unseren Wohnturm mitten im Baugebiet, stehen jeden Tag am Fenster und schauen Geschichten zu, ganz wie bei „Rundherum nur Stadt“. Ganz wie der Herr aus dem rosa Haus schräg gegenüber. Übrigens, könnten Sie abends bitte den Rollo runterlassen, wir fühlen uns doch ein bisschen beobachtet!

Ich wünsche allen einen schönen heißen Herbst - bis bald

Silke

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