Dienstag, 21. Dezember 2010

PS: Lebenswert

Mein Lebenswert der Woche kommt leider etwas verspätet - aber trotzdem, habe ich wieder 10 herausragende Wichtigkeiten, die unbedingt genannt werden müssen.


1) Piratenkinder wirklich tapfer gegen Viren kämpfen

2) noch dreimal schlafen ...

3) die Schlittenschnur angekommen ist

4) Morgenröte

5) Salzstangen und Fiebersaft

6) tägliche Telefonate mit Mama
7) Familie und Freunde

8) mein persönlönlicher Nikolaus

9) Niklas mutig wird

10) unser Klavier wie China klingt



Montag, 20. Dezember 2010

Ode an die Zuhörerin

Heute muss ich mich an dieser Stelle bedanken! Ja, es gibt jemanden in meinem Leben, der ist für mich immer immer da (wie Mamas und Papas da sind), auch, wenn dieser jemand weit weit weg ist. Und das ist leider ganz oft und viel der Fall.
Meine 3. Erziehungsberechtigte: Helen Silbermann. Vielleicht kennt der ein oder andere Blogleser von Ihnen ja Standpuenktchen.de – ja, das ist Helen pur - wie sie leibt und lebt. In letzter Zeit ist es ruhig um sie geworden. Traurig, denn oft ist ihr Blog die einzige Weise, noch mehr von ihr mitzubekommen. Helen ist nämlich im Grunde Ihres Herzens Zuhörer und Versteher, Kopfwascher und Motivationsbombe … und viel zu gerne in Asien wohnhaft. Aber, wenn man etwas aus ihrem eigenen Leben wissen will – da muss man schon ganz ganz viel fragen ...oder eben regelmäßig lesen.


An dieser Stelle deshalb für Dich Helen: Es tut mir Leid, dass ich nicht mehr anrufe – und auf Deine Anrufe angewiesen bin, weil man mit Skype nicht durch die Gegend hüpfen kann, Spülmaschine einräumen kann, oder Kinder vom Klo holen kann. Es ist so unsäglich doof – dass wir immer nur Zeitfenster nutzen können … und ich würde doch gerne soooooo oft und immer mit Dir quatschen, wie früher – aber eben leider dann, wenn Du mitten in der Tiefschlafphase bist! Grrrrr!
Deshalb an dieser Stelle, falls wir uns vor Deinem Flug nicht mehr hören können, weil hier die Mandelentzündung steppt und inzwischen zwei Piratenkinder fiebern: Guten Flug, ein schönes, ruhiges Weihnachtsfest und komm gut ins neue Jahr und wieder heil zurück!!!! Pflege Deine Nebenhöhlen gut und lass Dein armes Rückrad entspannen!


Bussi – Deine Säse


PS.: Auch wenn Du keinen Schnee siehst und dieses Jahr an Weihnachten keinen Schnee fühlst - anbei ein paar Klänge, die ihn Dir erträumen lassen!

Montag, 13. Dezember 2010

Und wieder Lebenswert



1) dass trotz Glatteis alle heil wieder daheim sind

2) das Leben so schnelllebig ist, dass es nie langweilig wird

3) Schnee kommen soll ;o)

4) Wir wirklich gar nicht mehr frieren müssen

5) der Besuch im Spielwarenladen (oh Mann, ich will auch ...)

6) dass es trotz Winter Schmetterlinge gibt - jaha
7) dass es ganz geheime Geheimnisse gibt,

8) Plätzchen

9) ein alter Freund aus alten Zeiten mal wieder Zeit hatte

10) Leo es kaum erwarten kann, ein Buch zu bekommen!

Montag, 6. Dezember 2010

"Nichts Umsonst"

Heute schenke ich mir und Euch ein bekanntes Lied und singe ganz laut mit: Volles Volumen!



Einen schönen Abend!
Silke

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Lieb gewonnene Gewohnheit

Ja, wir sind innerlich angekommen. Wir geniesen unser - wenn auch durch die Baustelle noch beeinträchtigtes - Umfeld, die neuen Nachbarn und den Schnee. Bisher war Schnee zwar auch toll, aber wir mussten weit laufen, um rodeln zu können, wir mussten darauf achten, dass das schöne Weiß vor der Tür gleich weggefegt wurde und mussten sogar zugucken, wie ganz hartnäckige Schneegegner ihn mit Salz aus jeder Ritze ihrer Einfahrt und ihres Zugangs verbannten. Hier beherrscht hingegen ein unendlich weißer Teppich die großen freien Baufelder, er überdeckt Büsche und Reine und zaubert sogar den Rohbauten etwas Wintercharme aufs Dach. Juhu! Heute gehen wir Schneebalgen!!!
Und da uns dieses schöne Winterwetter auch zur inneren Wärme aufgerufen hatte, mussten wir gestern gleich warme Hühnersuppe kochen. Nur, in all dieser schönen Schneeweite, in dieser prima neuen Nachbarschaft fehlt uns etwas ganz entscheidendes: Susi. Unsere ehemalige Nachbarskatze. Es war liebe Gewohnheit geworden, Susi regelmäßig mit all dem vom Huhn in der Suppe zu versorgen, was Mensch und Menschlein nicht gerne verzehrt, für Kätzchen allerdings ein Festmahl bedeutet. Hm, und da ist wieder das Gefühl - wir müssen Gewohnheiten verabschieden und neue Gewohnheiten aufnehmen: Wir können nicht alles haben!

Alle Veränderungen, sogar die meist ersehnten, haben ihre Melancholie. Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst. Wir müssen einem Leben Lebewohl sagen, bevor wir in ein anderes eintreten können.” (Anatole France)
  
Dieses Zitat verfolgt mich jetzt schon über Jahre und es gilt immer und immer wieder!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Advent - mit vielen lieb gewonnenen Gewohnheiten, die gerade diese Zeit mit sich bringt. Genießen Sie das "Alte" und freuen Sie sich auf das "Neue"!


Liebe Grüße
Silke

Donnerstag, 25. November 2010

Die nötige Würde

Das Gefühl des ins Krankenhaus-Eingewiesen-Werdens ist dem ein oder anderen bestimmt bekannt. Man wird eine Krankenakte z.B.: Magendurchbruch Zimmer Nr. Sowieso, Oberschenkelhalsbruch XY oder vielleicht Geburt 25 des Tages. Tja, und jedesmal gibt man an der Pforte oder in der Notaufnahme sein persönliches Selbstwertgefühl und seine Würde mit dem Kassenkärtchen ab. Von da an kennt der Arzt genaustens die Herztöne oder detailliert die Zusammensetzung der Darmflora des eigenen Ichs - besser als man selbst. Er weiß aber weder, wie man fühlt, was man gerne mag - noch sonst was. Lieber wird das Kurzgespräch, das man bei so unangenehmen Untersuchungen führen muss, über den Regionalfußball, das Wetter oder die Verkehrsverhältnisse gepflegt.

So ein ähnliches Gefühl beschleicht mich hier - in den neuen vier Wänden. Komisch: wir sind auch eine Nummer - Nummer 5 (nicht gerade meine Glückszahl, vor allem wenn man an Schulzeiten denkt). Für den Elektriker, übrigens einer der wenigen vertrauenserweckenden Handwerker hier vor Ort, waren wir die mit den fehlenden Steckdosen, nebenan ist eher der Fall Telekommunikationselektrik und und und. 10 Häuser - zehn verschiedene Probleme. Nun sind es nicht nur die Steckdosen in diesem Haus. Eine Fensterleibung hier, eine Spachtelung da, ein Lüftungsrohr unten, eine Solaranlage oben ... Für die Gewerksvertreter sind wir nur Fälle. Sie gehen hier ein und aus - ziehen inzwischen immerhin schon ihre matschverschmierten Latschen aus - ehe sie quer durch die Wohnebenen wandern und unsere Sollbruchstellen mit jedmöglichen oder -unmöglichen Kleistern, Bauschäumen, Silikonfugen etc. verschönern - oder eben verhunzen: Hier eine Kofferung - da noch ein Brett. Die Visite wird in diesem Fall nicht durch den völlig übermüdeten Arzt durchgefühlt, sondern mit einer angestrengten und überarbeiteten Architektin zelebriert, die ständig moderieren muss, Schandensbegrenzungsspezialistin sein muss und eigentlich keinen Nerv mehr hat.. Es wird zwar versucht, die Würde aufrechtzuerhalten - aber so recht gelingt das nicht. Mit den Handwerkern spricht man auch über das Wetter, die Verkehrsverhältnisse - wenn's Not tut auch über Fußball. Außer mit den Ausnahmen.

Mal sehen, wie sich dies weiter entwickelt - ob die Nachbarn je Telefon bekommen, die anderen einen wohnlichen Bodenbelag und noch andere vielleicht auch mal die Küche! Estrich wirkt ja auch, wenn man die Kunst- und Architekturform des Brutalismus schätzt, sehr wohnlich. Frei nach der Sinnfrage des bekanntesten schwedischen Möbelfachgeschäftes: Wohnst du schon oder lebst du noch?

Wie steht's da mit Ihnen?

Einen schönen Abend - ich werde jetzt ein paar wohnliche Gegenstände nähen, um hier auch bald innerlich zu leben!


Silke

Montag, 22. November 2010

Lebenswert

Es gab einmal das "JETZT" - so richtig gedruckt und so zum Blättern und Schmökern. Nichts gegen die Online-Variante ... liebe ich es doch auch im Netz abzuhängen und abzulesen. Aber ein Heft ist doch manchmal etwas anderes. Prima fand ich immer das Lebenswert: Vorallem, wenn ich es zum Frühstück mit mit meinem Freund lesen, analysieren und kommentieren oder einfach nur nachempfinden konnte.

Deshalb nun hier 10 Punkte, warum diese Woche LEBENSWERT ist, weil:



1) liebe Freunde am Montag mit mir frühstückten

2) ich mich auf Freitag freuen darf

3) Schnee kommt

4) Glühwein ohne Weihnachtsmarkt

5) Weihnachtsmarkt mit Kinderglitzeraugen sehen

6) wir die Minipiraten-Maus feiern dürfen
 
7) wir liebe Freunde am Samstag sehen

8) die Wohnung warm ist

9) Schwimmen glücklich macht

10) Ein Ohrwurm sich nicht ausschalten lässt



Mittwoch, 17. November 2010

Buntes, lautes Leben!

Farben und Musik - Freude und Motor. Lebensgefühl und Energie!


Montag, 15. November 2010

Transpirationsprobleme ...

… Nein, nicht wie in der Werbung, nach dem Joggen, nicht nach dem Fußballspiel und auch nicht, nach: weil man den Bus nicht verpassen will. Verdunstung von Wasser über die Spaltöffnungen der Haut, können verschiedene Gründe haben.

Sie haben sicher mitbekommen, dass wir umgezogen sind. Vom hundertjährigen Gemäuer, Marke Aktivhausstandart mit dem Charme des besonderen Wärmflaschenabos und In-Zehn-Minuten-Auf-Dem-Marktplatz-Faktor sind wir an den Stadtrand gezogen – nach Wimmlingen à la Ali Migutschk: „Rund herum nur Baustelle“ - nix wie Baustelle. Da braucht man kein Fernsehen … Der Weg mit dem Fahrrad in die Stadt – bzw. über die Anhöhe zurück ist für mich untrainierte Amateurradlerin eine echte Herausforderung.

Das „neue Haus“, wie die drei Piratenkinder es nennen, ist dicht, wie eine Maxi-Explorer-Super-Dry-Windel – eben fast passiv. Es ist genaustens zu überlegen, ob es Not tut, an gemütlichen Herbsttagen mit Frühlingswetter wie gestern vom Keller bis in den zweiten Stock zu hechten, um eine Murmellawine im Treppenhaus zu vermeiden … puh – da hilft kein 24h Stunden-Geruchsstopp. Nein, da schwitzt man!

Aber nicht nur gestern – von Beginn an, brachte uns unser Eigenheim ins Schwitzen. Vom Finanziellen mal ganz abgesehen – aber die Terminplanung, brachte uns in den letzten Monaten nur noch zum Transpirieren – ehrlich, manchmal auch schon fast zum Hyperventilieren. Tag X zum Umzug war festgelegt (das war auch der Ultimo-Termin) – aber nichts schien fertig zu sein. Bis tief in die Nacht wurde gepackt, geputzt, ge-e-mailt, telefoniert und und und, damit endlich alles fertig wird. Schließlich wollten wir mit Sack und Pack, in ein sauberes Haus ziehen, das Bodenbelag und Sanitärgegenstände dort hat, wo man sie so gewöhnlich braucht. Ein schwieriges Unterfangen! Und wenn jetzt fleißige Helfer unseres Umzuges diesen Text lesen, werden sie mir zustimmen, das Sack und Pack eine sehr milde Umschreibung dessen ist, was hier auf vier Etagen ausgebreitet wurde. Auf diesem Wege noch einmal herzlichen Dank, für Eure Mühe und körperliche Ertüchtigung – auch Ihr durftet mitschwitzen!

Aber das Schwitzen nimmt kein Ende. Letzte Woche hat uns der Sturm den Angstschweiß auf die Stirn gemalt, als ein Betonklotz vom Haus purzelte und via Gerüst in der Mauer zum Nachbarn stecken blieb. Dabei wollte der Stein nicht alleine die Rutschpartie beenden und hat gleich Teile des Gerüstes mitgenommen. Jetzt wissen wir, dass Sicherheitsglas vor kleinen Piratenfußbällen oder anderen Gegenständen von innen Stand hält, sondern, dass es auch ein hervorragender Schutz vor herumfliegenden Baugerüstbrettern von außen ist.

Also, wenn sie mal auf Ihre Sauna verzichten wollen, oder so gar keinen Bock auf Joggen haben … ich empfehle Ihnen den Eigenheimbau … Variante „schlüsselfertig“ für den Einsteiger und „individuell geplant“ für alle hartgesottenen im Ausdauersport. Sie werden es sicher nicht bereuen. Wir bereuen nichts … nein, wir genießen jetzt unseren Wohnturm mitten im Baugebiet, stehen jeden Tag am Fenster und schauen Geschichten zu, ganz wie bei „Rundherum nur Stadt“. Ganz wie der Herr aus dem rosa Haus schräg gegenüber. Übrigens, könnten Sie abends bitte den Rollo runterlassen, wir fühlen uns doch ein bisschen beobachtet!

Ich wünsche allen einen schönen heißen Herbst - bis bald

Silke

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Glücklich!

Manchmal muss man sich durch Musik ein bisschen aufbauen - dazu sind perfekt Gute-Laune-Lieder geeignet ... ich packe beim Summen jetzt ein paar Kisten und denk dabei einfach an 'was schönes ;o) - ich hoffe, Sie auch!

Schönen Abend - Gruß Silke

Freitag, 8. Oktober 2010

Endlich Erwachsen!

In meinen letzten Posts haben Sie auch meine melancholische Seite kennen lernen dürfen. Tja, wir sind mit dem Kistenpacken noch nicht am Ende – und der Umzug steht ins Haus! Gerade wird der Schreibtischinhalt verpackt. So ein Schreibtisch bietet ja wirklich viele Möglichkeiten, persönlichen Krimskrams zu verstauen … und da waren sie wieder – die Popup-Fenster der Vergangebheit!
Diesmal kamen die Erinnerungen bei realen Bildern, Fotos und Schreibmaterialien. Hierbei noch einen großen Dank an Leo und ihre Vielzahl an Werken, die sie mir über die Jahre hinweg vermacht hat. Inzwischen sind auch Malereien meiner drei Piraten dabei, Briefe von Freunden, Geburtsankündigungen mit lieblich schlafenden Babys in Frottee, Hochglanzphotos von strahlenden Hochzeitspaaren, vergilbte und geknautschte Passbildchen aus meiner Kindergartenzeit. Eine wahllose, unstrukturierte Sammlung an Habseeligkeiten, von denen ich mich keinesfalls trennen wollte.

1977
Da erklärte ich in dieser Woche erst meinen Kursteilnehmern, sie sollten sich einen Ordner zulegen, um ihre wichtigsten schriftlichen Dinge des Lebens zu ordnen. – Und selbst? Ach, Herrje! Lassen wir das lieber.
Doch bei diesen Popupfenstern wurde mir ganz stark deutlich: Du bist schon wieder ein Stück erwachsener, Silke! - Hammer! Erwachsen!
War man nicht erst ein Teenager? In dieser Phase konnte ich kaum erwarten, 18 zu werden! 18! Grenzstein jeglicher Kindheit – bis hier und nicht weiter. Abitur und Studium kam bei mir immer näher – und die große Freiheit der Mobiliät: Endlich durfte ich selbst Motorrad und Auto fahren – weitaus früher als die anderen Klassenkameraden! Juhu! Ein Gefühl der Freiheit, das sich in der eigenen Wohnung im Studium noch ein bisschen mehr manifestierte. Der Alltag war jetzt völlig selbst strukturiert. Dann der Zusammenzug mit der Jugendliebe in „unsere“ erste Altbauwohnung. Mann – waren wir da groß!!! Und doch hatte jeder sein Zimmer, jeder seinen Schrank – für den Fall der Fälle. Man weiß ja nie, wie lange man zusammen passt.
Aber es passte wohl – man zog weiter: In die erste Wohnung mit echtem Schlafzimmer – die Schränke standen seit dem nebeneinander vereint. Bis jetzt! Und nun sollen sie sich wieder trennen. Sie werden Piratenschränke und dementsprechend in die einzelnen Piratenzimmer ziehen. Stattdessen zieht in das Schlafzimmer ein Monstrum von Schrank – ein echter großer Kleiderschrank. Das wirkt wirklich ernst, sehr seriös und extrem erwachsen.

Wir kommen an – das hatte ich mir nie so richtig vorgestellen können – nicht als Kind, nicht als Teene, nicht als Studi und eigentlich bisher auch nicht: Wir sind sehr groß geworden – oje, ja erwachsen! Ein gemeinsamer Schrank, ein gemeinsames Reihenhaus, ein gemeinsamer Bausparer! Uff!
Diese Erkenntnis muss verdaut werden!

Sind Sie schon groß? Wann haben Sie es gemerkt? Denken sie mal nach? Vielleicht beim Schreibtischaufräumen und Ordneranlegen. Ich mach das jetzt!

In diesem Sinne – fröhliches Räumen!

Silke


Dienstag, 5. Oktober 2010

Geistesblitze!

 Vom Blitz wurde ich in dieser Woche ganz real getroffen, als beim normalen Föhnen unser Haartrockner seinen Selbstzerstörungsmodus startete und mit kurzem Anblitzen ein kleines Feuerwerk der besonderen Art auslöste. Konsequenz: Wir mussten kräftig lüften, meine linke Hand schmerzte nicht unerheblich und unsere Herzen tickten längere Zeit mit erhöhter Frequenz.
Gut, dieses Blitzgewitter hat die Piratenfamilie ohne große Folgeschäden überstanden und Ersatz für den verschmorten Haartrockner ist inzwischen gefunden.
Blitzgescheit sind wir deshalb allerdings nicht geworden. Aber da brauchen wir uns auch nicht für schämen.

Ein anderes Mal bin ich sinnbildlich vom Blitz getroffen worden – nein, eher schon mit dem Vorschlaghammer, ob solcher gnadenloser Arroganz. Arroganz von herrschender Politik, die Ihre Polizeikräfte wie Fäuste ballt und mit Ignoranz, komme da was wolle, die eigentlich selbst hilflosen Beamten vorschickt, um vermeintliches Recht gegen Menschen durchzusetzen, die an eine gute Sache glauben. Sie wissen schon, wovon ich schreibe! Ja, es ist in aller Munde: Stuttgart 21. Und, ja, ich bekenne mich an dieser Stelle: Ich bin Parkschützer und Demonstrant, halte nichts davon, viel Geld durch ein veraltetes Projekt in den Sand zu setzen, ohne Alternativen durchzurechnen und Kosten/Nutzen abzuwägen. Ich halte nichts davon, einer Stadt das einzige bisschen Grün im Stadtbild zu nehmen. Auch wenn es erst 24 Bäume wären – es sollen insgesamt über 200 Bäume gefällt werden: Bäume, die Geschichte und Geschichten erzählen, die anderen Orts es Wert wären, vorsichtig behandelt, geschützt und vorgezeigt zu werden.
Stuttgart ist nicht viel der alten Substanz geblieben! Der Krieg und die progressive Bauweise der 60er/70er Jahre haben dafür gesorgt, dass auch solch ein Bahnhof eine Rarität im Stadtbild der schwäbischen Landeshauptstadt darstellt.
Hinzukommt: Schaut man sich um, wer auf die Straße geht, so ist das nicht nur eine Klientel des Berufsdemonstrantentums, wie es in den Medien von rechter Seite gerne betont wird – nein, es ist ein Querschnitt der Bevölkerung – von Jung bis Alt, von arbeitslos bis Erfolgsunternehmer, von Ulrta-Links bis Ultra-Konservativ … eine breite Schar von Interessen und Interessensverbänden wollen nicht gehört und wahrgenommen werden. Und obwohl diese Leute alle ganz unterschiedlich sind und denken, die da täglich zu tausenden stehen – sie empfinden alle in dieser Sache gleich und schaffen es deshalb friedlich an einem Strang zu ziehen: Dass dieses Projekt gestoppt wird!
Es bleibt nur zu hoffen, dass es noch ein Einsehen gibt und eine demokratische Lösung herbei geführt wird! Es wurde lange vermieden, „Die Lösung Stuttgart 21“ der Bevölkerung in all ihren Konsequenzen zu erläutern … so dass erst viel zu spät die Warner und Gegner bei der breiten Bevölkerung Gehör gefunden haben, wahrgenommen wurden. Liebe Politiker, glauben sie bitte nicht, das ein Volk gerne für dumm verkauft wird – das rächt sich! Bitte lüften sie mal kräftig ihre verstaubten Floskeln und gehen sie auf das Volk ein. So ein Projekt kann auch umgewandelt und die Gelder sinnvoller eingesetzt werden. Sie wollen Volksvertreter sein! Oder nicht?

Konsequenz: Es kommen spannende Wahlen auf uns zu – nicht nur landesweit. Die Bevölkerung ist wachgerüttelt, vom Blitz getroffen – und das wird ein lang anhaltendes Gewitter und Wetterleuchten in der ganzen Bundesrepublik sein!

Rein klimatisch erwartet uns hier im Südwesten wohl kein Gewitter diese Nacht – deshalb wünsche ich Ihnen eine angenehme Bettruhe.

Bis bald - Silke